Kanada B.C./Alberta 2023

 

Datum:     Freitag, 16. Juni 2023

Startort:   Jasper  (Alberta, CAN)

Zielort:   Wilcox (Icefields Parkway), (Alberta, CAN)

Wetter:      bewölkt, anschliessend regnerisch, 6°


Ziegler-Summary: Der frühe Wurm fängt den Fisch oder wie wir die Site Nr. 6 in Wilkox erobert haben


Nach einer nicht ganz so kalten Nacht, in der wir sicherheitshalber nicht geheizt haben (man will ja das Schicksal nicht herausfordern und da die nächste Nacht wohl einige Grade unter Null bringen wird und wir dann auf diesen Apparat angewiesen sein werden), kommen wir früh aus den Federn und fahren trotz Dumping und Wasser-Auffüllaktion bereits kurz vor 8 Uhr im Whistlers ab. Ziel ist heute, die uns bereits aus dem Jahr 2012 bekannte Campsite Nr. 6 im Wilkox CG (auf 2'000 m.ü.M.), die wir nicht im Voraus reservieren konnten, zu ergattern. Der Weg führt uns abermals an den Athabasca- und Sunwapta-Falls vorbei und ab dann alles bergauf Richtung Icefield Center. Unterwegs nehmen wir alle Viewpoints mit, auch wenn das Wetter eher trüb, aber zumindest meist trocken ist. Bereits um 09.45 Uhr fahren wir im Wilcox (der erst seit 2 Tagen offen ist) ein und hoffen, dass die gestrigen Gäste bereits aufgestanden und abgefahren sind – und siehe da: Die Site Nr. 6 liegt jungfräulich da und hat wohl nur auf uns gewartet. Also schnell Self Registration und dann zurück zum Athabascagletscher.
Das ist einer der vielen grossen Gletscher des Columbia-Icefields in dem drei Flüsse entspringen: Der Athabasca River, der via Slave River in den Mackenzie River fliesst, findet seine Endstation im Arktischen Meer bei Inuvik; der North Saskatchewan River fliesst in den Lake Winnipeg in Manitoba und bahnt sich von dort als Nelson River seinen Weg bis in die Hudson Bay und der Columbia River, der in den Pazifik mündet.
Als Erstes statten wir dem Athabasca Gletscher einen Besuch ab. Wie all seine Verwandten hat auch er in den letzten 11 Jahren seit unserem letzten Besuch um einiges abgenommen und wir müssen ein ganzes Stück weiter laufen als damals und kommen dennoch nicht mehr so nahe an die Gletscherzunge heran. Der Anstieg ist anstrengend, vor allem auch weil ein eiskalter Wind vom Gletscher herunterbläst und wir uns ganz schön gegen diese steife Brise stemmen müssen. Der Rückweg ins Icefield Center ist dann um einiges angenehmer und wir schaffen es noch, trockenen Fusses in dieses grosse Info-Center bevor es zu regnen beginnt. Also besuchen wir die Ausstellung über diese wunderbare Eiswelt und lernen einiges dazu. Danach gönnen wir uns noch einen Cappuccino und kehren dann auf unsere Site zurück. Hier gibt es ausser grandioser Wildnis und diversen Hasen nicht viel, also weder Strom, noch Wasser und schon gar kein Wifi – entsprechend müsst ihr diesmal wieder etwas länger auf unseren Bericht warten. Dafür können wir zwischendurch, warm eingepackt, den wunderbaren Ausblick von unserer Site von unserem Sitzbänkli aus geniessen, da der Regen aufgehört und manchmal sogar die Sonne durchgeblinzelt hat.
Was aber immer geht, ist kochen und vor allem essen (was bei der Kälte, die hier herrscht auch zwingend nötig ist – der Backoffen wärmt unseren Turtle doch so weit auf, dass wir nicht mit fünf Schichten Kleidern essen müssen). Heute kreiert unser Chef de cuisine ein Party-Filet mit….Hörndli! Ja, es ist und bleibt ein Phänomen , wohin nun auch das zweite Päckchen Spaghetti verschwunden ist (wir haben Turtle schwer im Verdacht, dass er ein Pasta-Liebhaber ist und sich zwischendurch an unseren Vorräten bedient!). Später haben wir dann doch die Heizung eingeschaltet und oh Wunder, sie funktioniert tadellos (hilft also sehr über die Nacht zu kommen 😉). Irgendwann in der Nacht hat es dann zu schütten begonnen (was man sehr gut hört, wenn man im Bett liegt, da es auf das Dach des Trailers trommelt – was wir als gutes Zeichen interpretiert haben, da Schnee sicher nicht zu hören wäre) und gar nicht mehr aufgehört.


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