Datum:     Sonntag, 2. September 2018

Startort:   Iseo (IT)

Zielort:   Tenero (CH)

Wetter:       morgens, regnerisch, ca. 14°, unterwegs wechselhaft bis sonnig

           abends, schwere Schauer, ca. 17°

"Ziegeler-Summary": Heftiger Regen in der Nacht, relativ früh aufgestanden und in gut zwei Stunden ins Ticino gefahren, guten Platz ergattert, abends hervorragend im "Da Enzo" gespiesen.

 

Nach dem ausgezeichneten Nachtessen haben wir uns zufrieden in die Federn gelegt und sind auch gut eingeschlafen. Das hat allerdings nicht lange gedauert, da es dann aber so was von zu regnen begonnen hat, dass wir nicht ganz sicher waren, ob wir allfällig wegschwimmen würden. Entsprechend fällt uns das Aufstehen eher sehr schwer und wir schieben die ganze Aktion mal um gut eine Stunde. Aber dann reissen wir uns doch zusammen - schliesslich wollen wir einen vernünftigen Platz im Ticino ergattern und da es dort ja gemäss René schön warm und sonnig sein soll, finden wir die Motivation dann doch noch und fahren um 08.40 Uhr ab. Unser Geburtstagskind muss sich wieder fürchterlich über die Arbeitsmoral und die Einstellung von Raststättenmitarbeitern ärgern (das wird langsam zu seinem neuen Hobby) und ist fast grau vor Zorn, als er nach einem kurzen Pitstop nach Chiasso zum WoMo zurück kehrt. Da auch Mike ziemlich übernächtigt ist, war die Stimmung schon mal besser. Gut, dass wir auf dem Monte Ceneri durch ein Bild der ganz anderen Art abgelenkt werden: Da fährt doch ein Pickup mit einem kapitalen Hirsch auf der Ladefläche unmittelbar vor uns - und dem armen Tier hängt auch noch die Zunge raus. Mike, ganz Paparazza, muss das natürlcih sofort fotografisch festhalten und wir werweisen, was wohl die Geschichte hinter diesem bizarren Bild sein könnte. Als wir dann kurz vor 11 Uhr in Tenero einfahren, fackeln wir nicht lange und steuern den Campingplatz Miralago an, der in den Bewertungen sehr gut wegkommt und hoffen auf unser Glück. Und tatsächlich: Wir kriegen einen Platz in der zweiten Reihe, packen das mit dem Einparken aufs erste Mal und sind dank Seesicht auch recht zufrieden.

Da wir es wieder mal geschafft haben, an einem Sonntag zu reisen, sind natürlich keine Läden offen und unsere Vorräte mittlerweile auch recht dürftig. Also beschliessen wir zur Feier des Tages auswärts essen zu gehen. Nach längerem Hin und Her entscheiden wir uns (wie schon 2016) für das Grotto "da Enzo" in Ponte Brolla. Diesmal haben wir aber nicht das Cabi unter dem Hintern und so müssen wir erst mal klären, wie wir vom Campground zum Eingang des Valle Maggia kommen. Wir besorgen uns eine Ticinocard (mit der man gratis quasi im ganzen Tessin den öV nutzen kann) und tüffteln die beste Verbindung raus. Vorher statten wir aber der Poolbar bei herrlichstem Wetter noch einen kurzen Besuch ab. Wir schaffen es grade noch zurück ins Wohnmobil, bevor ein Wolkenbruch die Szenrarie nachhaltig verändert. Sinnvollerweise packen wir also Regenjacke und Regenschirm ein und machen uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Nach 20-minütigem Fussmarsch sind wir schon ziemlich nass und Mikes Schuhwahl stellt sich als suboptimal heraus (dafür passen die Sandalen farblich aber perfekt zu ihrem Outfit). Nach kurzer Fahrt kommen wir in Locarno an und da kennt dann das Wetter überhaupt nichts mehr. Das Wasser läuft auf Knöchelhöhe über die Strassen und es schüttet derart, dass uns das Lachen kurzfristig ganz vergeht. Mike hat  immer noch Renés Prognosen im Ohr, dass wir unbedingt ins Tessin sollen, da dort das Wetter trocken und warm sei (als Alternative, was das schöne Wetter angeht, wäre sonst nur Griechenland in Frage gekommen, ha, ha). Aber da man Geburtstagskindern gegenüber ja nett und freundlich sein soll, belässt sie es bei ein paar beissenden Bemerkungen (ihr kennt ja ihren Charme ;)) und schliesslich kommen wir dann doch noch in Ponte Brolla an. Da erwartet uns dann nochmals ein kleiner Fussmarsch (der Mikes Schuhen den Rest gibt) und kommen schlussendlich wie zwei gebadete Mäuse im Da Enzo an (spielt ja keine Rolle, dass es sich dabei um ein Highend-Grotto mit sehr illustren Gästen handelt....). Nichtsdestotrotz werden wir sehr warm empfangen und bekommen einen wunderbaren Tisch im Trockenen. Dann lassen wir uns Gänseleber, Trüffel, Kalbsbäggli und Rindsfilet schmecken und runden das Ganze mit Käse resp. Schoggitörtli mit Himbeeren und Sauerrahmeis ab. Da von einer gestrigen Hochzeit noch eine 18-Liter-Flasche "Saffredi" übriggeblieben ist, gönnen wir uns eine Karaffe davon und freuen uns, dass wir wieder mal in den Genuss der Qualität eines grossen Gebindes kommen (das ist ja sonst zu zweit kaum zu machen). Lustig ist vorallem, dass am Nebentisch zwei von Mikes diesjährigen Interclubgegnerinnen mit ihren Männern sitzen und dass die Schwester des einen Mannes mit René in die Schule gegangen ist. Somit speisen wir nicht nur ausgezeichnet, sondern unterhalten uns auch sehr nett und wir müssen uns am Ende beeilen, um unseren Bus zurück nach Locarno noch zu erwischen. Als wir dann kurz vor Mitternacht wieder im WoMo sind, sind wir rundum zufrieden und René hat einen schönen Geburtstag gehabt.